Bürgerschaftliches Engagement in der Wilsdruffer Vorstadt

Erzählcafé und Geschichtswerkstatt

Erzählcafé und Geschichtswerkstatt sind zu Klassikern der Stadtteilarbeit des Umweltzentrums geworden. Ihre aktuellen thematischen Schwerpunkte wählten sich die Teilnehmer in der foto- dokumentarischen Begleitung der Vorbereitungen für die neue Bebauung des „Herzogin Garten“, eine der Großbaustellen der Wilsdruffer Vorstadt direkt gegenüber dem Dresdner Zwinger. Vom grünen Biotop mitten in der Stadt wurde er zur Ausgrabungsstelle und ist jetzt Baugrube. Die Cafébesucher und Geschichtswerkler brachten sich zudem in die Diskussion zu öffentlichem Raum in der Wilsdruffer Vorstadt im Rahmen des USER Projekts ein und wogen gemeinsam mit dem NABU ab, wie Stadtnatur und Bebauung besser unter einen Hut zu bringen wären. 

Angesiedelt inmitten der Wilsdruffer Vorstadt, ist das Umweltzentrum eng mit der Entwicklung des Stadtteils verbunden. Aus dieser Verbundenheit heraus entstanden zwei Foren, mit dem Ziel, die Bürger für die Belange ihres Stadtteils zu sensibilisieren und in die Stadtteilarbeit einzubinden. Seit 2010 treffen sich im „Bürgercafé“ und in der „Geschichtswerkstatt“ regelmäßig Bewohner der Wilsdruffer Vorstadt, die sich für die Geschichte und für die Entwicklung ihres Stadtteils interessieren und sich einmischen wollen.

Zu den Diskussionsrunden im „Bürgercafé“ werden u.a. Vertreter aus der Stadtverwaltung, wie dem Stadtplanungsamt eingeladen, um über die Zukunft und aktuelle Pläne für den Stadtteil aber auch über die Sicht der Anwohner zu sprechen. Ein fester Bestandteil des „Bürgercafés“ sind regelmäßige Besuche in Einrichtungen des Stadtteils, wie dem „Elsa Fenske“ Wohnpark, der Cultus GmbH oder der Verbrauchergemeinschaft, bzw. in Vereinen und Institutionen, die einen direkten Bezug zum Umweltzentrum haben stellen sich mit konkreten Projekten vor, wie der NABU mit der Thematik zu unseren heimischen Singvögeln oder ein Besuch der Wildvogelauffangstation. In letzter Zeit spielt die Quartiersentwicklung, hervorgerufen durch eine intensive Bautätigkeit zur Aufwertung des Stadtteils, auch im “Bürgercafé“ natürlich eine wesentliche Rolle, da es ein großes Interesse bei den Bürgerinnen und Bürgern gibt, über Planungsvorhaben rechtzeitig informiert und mit einbezogen zu werden. Wesentlich im Bürgercafé ist der Meinungs- und Gedankenaustausch zu ganz konkreten Fragen und damit der Möglichkeit, das bürgerschaftliche Engagement in der Ganzheit, die ein Stadtteil hat weiter zu entwickeln. Diese Veranstaltungsform des „Bürgercafés“ bietet die Möglichkeit in ungezwungener lockerer Atmosphäre über einen längeren Zeitraum komplexe Probleme von verschiedenen Seiten zu betrachten und im Laufe der Zeit den Wissenshorizont zu erweitern und Zusammenhänge besser zu verstehen.

In der „Geschichtswerkstatt“ trifft sich monatlich ein kleiner Kreis historisch interessierter Bürger. In den monatlichen Treffen setzt sich die Gruppe speziell mit der vielseitigen Geschichte der Wilsdruffer Vorstadt auseinander, die eng mit der Entwicklung der Stadt Dresden verknüpft ist. Gegenwärtig ist der Arbeitsschwerpunkt dieser Gruppe, die Veränderungen im “Herzogin Garten“ dokumentarisch zu begleiten. Beginnend mit der Dokumentation, wie das Gelände als sozusagen innerstädtisches Biotop aussah, jetzt die Ausgrabungen dokumentierend und weiter das Baugeschehen bis zum fertigen neuen Areal mit Wohnungen abzubilden. Ein zweiter Schwerpunkt ist es, einer jüdischen Familie die ihren letzten freien Wohnsitz in Dresden hatte,  dort mit einem Stolperstein zu gedenken.

Grundtenor dieser beiden Veranstaltungsformen des Projektes Stadtteilarbeit ist es eine Verbindung zu schaffen von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft und die Sinne der Bewohner zu schärfen, diese drei Komponenten immer als eine Einheit zu verstehen, die ihr Stadtteil zu dem macht, was er ist und wie er sein wird.

Mit der Aufwertung der Wilsdruffer Vorstadt wird es auch einen regen Zuzug von neuen Bewohnern in diesen Stadtteil geben. Für die weitere Arbeit an diesem Projekt sehen wir hier einen Schwerpunkt, die neuen Bewohner mit den alten Bewohnern ins Gespräch zu bringen, ihnen den Stadtteil näherzubringen und Nachbarschaft zu entwickeln. Gleichzeitig  sind die Teilnehmer am „Bürgercafé“ und der “ Geschichtswerkstatt“ Multiplikatoren, die weit in den Stadtteil hineinwirken und Informationen weitertragen.

Ansprechpartner

Solvey Große

Telefon:  0351/4 94 33 14
E-Mail: solvey.grosse(at)uzdresden.de

 

Bürgercafe:

jeder letzte Donnerstag im Monat 16 - 19 Uhr
 

Geschichtswerkstatt:

jeder 3. Montag im Monat 15 - 17 Uhr
 

Veranstaltungsort:

Umweltzentrum Dresden 
Schützengasse 16